Die Ursachen für steigende Transportpreise sind vielfältig. Vor allem der anhaltende Fahrermangel in Deutschland zählt zu den Einflussfaktoren, welcher sich auch in Zukunft nicht zum Positiven entwickeln wird. Im europäischen Vergleich kämpft neben Großbritannien dabei besonders Deutschland mit den Folgen der immer knapper werdenden Ressource der Berufskraftfahrer. Eine Studie der Weltbank hat ergeben, dass in den nächsten 10-15 Jahren etwa 40 Prozent der Fahrer in Rente gehen werden. Hinzu käme eine im zeitverlauf sinkende Attraktivität des Berufsbildes, wodurch es ohnehin schwieriger werden wird, ausreichend Fahrerpersonal zu finden. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Erhöhung der Löhne seien daher nur über steigende Frachtraten darstellbar.
(Quelle: DVZ Brief Nr. 34/24. August 2017, www.dvz.de)
Eine weitere Folge des Fahrermangels, gepaart mit einer boomenden Konjunktur, sind vor allem die sinkenden Transportkapazitäten. Laut eines Berichts des Transport Market Monitors sank der Transportkapazitätsindex im 2. Quartal 2017 um 41,7% (auf 65,8 Punkte). Das entspricht einem Siebenjahrestief. „Zwar ziehen die Transportpreise im 2. Quartal regelmäßig an. Diesmal ist der Preisanstieg mit fast 18 Prozent jedoch besonders stark ausgefallen. Wir werden sehen, ob die Transportkapazitäten weiter so gering bleiben – und dafür sorgen, dass der in den vergangenen Jahren im dritten Quartal zu beobachtende Preisrückgang 2017 ausbleibt“, erklärt Ralph Schneider-Maul, Leiter des Bereichs Supply Chain Management bei Capgemini Consulting in der DACH-Region.
(Quelle: 32. Ausgabe des Transport Market Monitors, http://www.transportmarketmonitor.com/de)
Die Knappheit der Transportkapazitäten im Nahverkehr ist neben dem Fahrermangel auch auf die verzeichnenden Mengensprünge zurückzuführen. Zeitgleich findet ein Rückgang der Unternehmerzahl statt, weshalb die Kosten eines solchen Transporteinkaufs ebenfalls steigen. Die Tagessätze für freie Unternehmer sind in den vergangenen Monaten „teils erheblich gestiegen“, bestätigt auch Jörn Peter Struck, Geschäftsführer der Stückgutkooperation CargoLine. Dabei habe es aber große regionale Unterschiede gegeben. „In kritischen Zeiten und Regionen war es nicht einmal für viel Geld möglich, LKW zu bekommen“, so Struck weiter. Das wirke sich auch auf die Handlungsposition der Unternehmer aus. Eine leistungsbezogene Vergütung nach Anzahl der Stopps wird demzufolge immer seltener, eine sinkende Produktivität könnte die Folge sein.
(Quelle: DVZ, http://www.dvz.de/rubriken/landverkehr/single-view/nachricht/der-nahverkehr-wird-teurer.html)
Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) veröffentlichte hierzu folgende Pressemitteilung:
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